Angel Alava Pons
Referent für Wirtschaft und Internationales
angel.alava-pons@krefeld.de
Tel. 02151 86-1084

Digitalisierung & Innovation
17.06.2025
Projekt „Smart Mobility @ Rheinhafen Krefeld“ bringt Sensoren an die Drehbrücke
- Vernetzung von TraffGo Road und Hochschule Niederrhein und Montage der Sensoren an der Drehbrücke
- Besuch des Linner Güterbahnhofs und des Stellwerkes der Hafenbahn
- Durchführung einer Unternehmensumfrage bei den Hafenanrainern
- Abstimmung mit dem Currenta Chempark
Kooperation von TraffGo Road und Hochschule Niederrhein und Montage der Sensoren an der Drehbrücke
Die sensorische Erfassung des aktuellen Status der Drehbrücke im Rheinhafen war im ersten Quartal 2025 einer der Schwerpunkte des Projekts „Smart Mobility @ Rheinhafen Krefeld“.
Eine Drehung der Brücke wird immer dann ausgelöst, wenn ein Schiff über den Rhein in das Hafenbecken einfährt und höhenbedingt nicht unter der Brücke durchfahren kann. Relevant wird dies vor allem bei hohem Wasserpegel im Rhein. Der gesamte Prozess, bis die Brücke wieder in die Ursprungsposition zurückgedreht ist, dauert durchschnittlich 15 Minuten. Bei Drehung der Brücke werden die Schranken gesenkt und die Durchfahrt für den Straßenverkehr für die Dauer des Prozesses gesperrt. Durch den in der Folge entstehenden Stau auf der Hafen- bzw. Hentrichstraße können sich Verzögerungen von 30 bis 45 Minuten für Logistikverkehre ergeben. Seit dem 27. März 2025 kommen vier Neigungssensoren an den Schranken der Drehbrücke zum Einsatz. Ziel ist es, die Unternehmen im Rheinhafen mit Blick auf die Planung ihrer Logistikverkehre über den Status der Drehbrücke zu informieren und so möglichen Stau zu vermeiden.
Die verwendete Sensorik wurde gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein ausgewählt. Dazu kooperierte die TraffGo Road GmbH als Projektsteuerer mit Prof. Zella von der Hochschule Niederrhein (HSNR). Auf Grundlage der Beratung durch die HSNR entschieden sich die Projektpartner für den Kauf von vier Neigungssensoren, um eine Änderung des Winkels der Schranken zu detektieren, wenn diese bei einer Drehung der Brücke gesenkt werden. Die somit erhaltenen Daten ermöglichen den Unternehmen Kenntnis darüber, wann die Drehbrücke gesperrt ist. Entsprechend können sie eine informierte Entscheidung über Abfahrt und Route ihrer Logistikverkehre treffen.
Besuch des Linner Güterbahnhofs und des Stellwerkes der Hafenbahn
Des Weiteren fand im Frühjahr eine Besichtigung des Linner Güterbahnhofes und des Stellwerkes der Hafenbahn statt. Dabei traf sich die Hafenleitung mit den Projektbeteiligten der Stadt Krefeld und der TraffGo Road GmbH, um die örtlichen Gegebenheiten sowie Möglichkeiten für die Datenerhebung zu ermitteln und zu bewerten.
Nach Verlassen des Güterbahnhofes können die Züge der Hafenbahn drei mögliche Routen befahren. Die erste Route kreuzt die Düsseldorfer Str. südlich der B288 und führt an der Einfahrt des Hafenbeckens vorbei. Die beiden anderen Routen führen über ein Gleis weiter in südliche Richtung, welches sich kurz vor der Kreuzung der Düsseldorfer Str. mit der Hafenstraße in zwei Gleise aufteilt. Davon führt eines direkt über die Kreuzung der Düsseldorfer Str. mit der Hafenstraße, während das andere Gleis weiter Richtung Süden führt und die Hafenstraße kurz vor der Bahnhaltestelle „Krefeld Rheinhafen“ kreuzt. Die Route über die Kreuzung Düsseldorfer Str. und Hafenstraße führt zu der Firma Cargill. Bei Einfahrt eines Zuges auf das Betriebsgelände ist zunächst die manuelle Öffnung des Tores durch den Lokführer notwendig. Dabei kommt der Güterzug auf der Kreuzung zum Stehen und blockiert diese für die Dauer der Toröffnung. Dadurch kommt es teilweise zu erheblichen Verzögerungen für andere Verkehrsteilnehmende, welche die Kreuzung überqueren möchten. Hier wurde von den Teilnehmenden großes Potenzial gesehen, um die verkehrliche Situation im Krefelder Rheinhafen zu verbessern.
Durchführung einer Unternehmensumfrage bei den Hafenanrainern
Die Stadt Krefeld hat im Rahmen einer langfristigen und stadtweiten Verkehrsmessung, mobile Sensoren angeschafft, die in der Lage sind, relevante Daten, wie Verkehrsaufkommen und Fahrzeugtyp zu erfassen. Gemeinsam haben die Projektpartner eine an die Unternehmen des Rheinhafens gerichtete Umfrage erstellt. Ziel ist es, geeignete Standorte für eine solche Verkehrsmessung im Hafengebiet zu identifizieren. Neben den Sensor-Standorten wurden zusätzlich Informationen zu Infrastruktur, Logistikdaten und Mobilitätsverhalten von Mitarbeitenden abgefragt. Die Umfrageergebnisse wurden auf einer Karte zusammengetragen und bieten neben einem Überblick über die verkehrliche Situation im Rheinhafen auch die Möglichkeit, Problemstandorte schnell zu erkennen. So wurde anhand der Ergebnisse sichtbar, an welchen Stellen eine bessere Qualität der Straßen, mehr Parkmöglichkeiten für LKW und Sanitäreinrichtungen für Berufskraftfahrende gewünscht sind. Die Mehrwerte, die sich Unternehmen von einer Verkehrsinformationsplattform für den Rheinhafen wünschen, sind Informationen über temporäre Einschränkungen, wie zum Beispiel durch Baustellen, Einschränkungen an der Drehbrücke und Einschränkungen an der Kreuzung zwischen Düsseldorfer Str. und Hafenstraße. Diese Erkenntnisse bestätigen die zuvor ermittelten neuralgischen Punkte an der Drehbrücke und der Kreuzung zwischen Düsseldorfer Str. und Hafenstraße.
Abstimmung mit dem Currenta Chempark
Darüber hinaus wurde im ersten Quartal 2025 die Zusammenarbeit mit dem Currenta Chemiepark weiter intensiviert. Anwohner an der Duisburger Straße kritisieren, dass LKW häufig bereits vor Öffnung der Anlieferungszeiten um 6 Uhr auf der Duisburger Straße an der Linksabbiegerspur vor Tor 11 halten und bei laufendem Motor auf Einlass warten. Das Tor ist aufgrund der Einhaltung der Nachbarschaftsruhe von 22.00 – 6.00 Uhr geschlossen. Der Chemiepark ist daran interessiert, die Situation zu entschärfen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein Runder Tisch gegründet worden, an dem Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Krefeld, Currenta, Strassen.NRW, Kommunalbetrieb Krefeld, TraffGo Road GmbH und der Polizei teilnahmen. Es wird aktuell an einer digitalen Beschilderung gearbeitet, die u.a. zu der im oben genannten kritischen Zeitraum großräumig mittels Anzeigen den Zulauf von LKWs steuert, die Linksabbiegerspur sperrt und den LKW-Fahrern alternative Anlieferungsmöglichkeiten, beispielsweise über das Tor 9, aufzeigt. Flankiert werden soll dieses Vorhaben durch die Installation von Sensoren, die die Anzahl von Fahrzeugen, Geschwindigkeiten, Fahrspurbelegung, etc. messen können.
Fotos: KREFELD BUSINESS
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