Page 13 - InsiderKrefeld Ausgabe 03_03
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                          „Aktiver Vater“
aus Überzeugung und
„von Berufs wegen“ Heiner Fischers „Vaterwelten“ tun dem Wirtschaftsleben gut.
Wird über die Vereinbarkeit von Fami-
lie und Beruf gesprochen, so denken
die allermeisten im ersten Moment wie selbstverständlich immer an die Mütter, die vielleicht halbtags arbeiten und in der Regel nachmittags mit den Verpflichtungen der Kinder jonglieren. Dabei sind es auch immer mehr Väter, die gleichberechtigt die Erziehungsarbeit übernehmen und dafür im Berufsleben kürzertreten wollen.
Heiner Fischer möchte diesen Vätern eine starke Stimme geben und wirbt um deren Standing in Unternehmen und öffentlichem Dienst. In Zeiten des Fachkräftemangels und eines veränderten Mindsets – das mit den Millenials seinen Anfang nahm und besonders diese Generation prägt – müssen sich Personalverantwortliche zwingend mit dieser neu interpretierten Männerrolle aus- einandersetzen. „Weil sie es sonst schwer haben werden, gut ausgebildete Fachkräfte für sich zu gewinnen und erst recht, diese zu halten“, ist der Väter- und Männerberater überzeugt.
Er setzt sich dafür ein, dass möglichst alle Väter diesem neuen Anspruch gerecht wer- den und sich aktiv in die Erziehungsarbeit einbringen. „Aktive Vaterschaft bedeutet
für mich, sichtbar, ansprechbar und präsent zu sein. Vaterschaft ist schließlich mehr, als genug Geld für die Familie nach Hause zu bringen und am Wochenende der Spielplatz- held zu sein. Dabei muss ich nicht immer alles richtig machen oder ‚eine bessere Mutter‘ werden wollen“, ist der 38-jährige gebürtige Ahauser und Wahlkrefelder überzeugt: „Immer mehr Männer äußern diesen Wunsch nach einer solchen ‚aktiven Vaterschaft‘, stoßen aber nicht selten auf Wi- derstände im Unternehmen, wenn sie dafür ihren Anspruch auf eine Elternzeit einfor- dern, die über zwei Monate hinausgeht.“
Heiner Fischer will künftig in Zusammen- arbeit mit KREFELD BUSINESS Unterneh- mensleitungen dazu ermuntern, eine andere Perspektive einzunehmen und gegebenen- falls unternehmensübergreifend „Väternetz- werke“ zu etablieren. „Wer Väter in solchem Vaterdasein stärkt und ihnen ein Arbeitsum- feld mit den notwendigen Freiräumen bietet, hat auch finanziell etwas davon und stärkt das Employer Branding: Vorhandene Fachkräfte
und wertvolles Know-how bleiben im Unter- nehmen, und neue Fachkräfte können leichter gewonnen werden. Obendrein attestieren wissenschaftliche Studien, die das Bundes- wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hat, elternfreundlichen Arbeitgebern eine
um bis zu 40 Prozent höhere Rendite. Mütter und Väter fallen weniger krankheitsbedingt aus und schauen sich seltener nach Job-Alter- nativen um. Schließlich sind sie zufriedener und leistungsfähiger, weil sie Kind(er) und Berufstätigkeit einfacher unter einen Hut bekommen“, fasst Fischer zusammen.
Und wie können die Unternehmen ak-
tiv solche Väternetzwerke fördern? Der systemische Berater Fischer wirbt dafür, dass sich Krefelder Unternehmen (vom Kleinstunternehmen über kleine bis mittlere Unternehmen bis hin zum großen Player) zusammenschließen und sich dem Väternetz- werk anschließen, in dem sich bereits ‚aktive‘ und interessierte Väter einmal monatlich während der Arbeits- oder Elternzeit für eine bis anderthalb Stunden online über alltägliche Herausforderungen austauschen können. „So
lernt ‚Mann‘ außerhalb des eigenen Unter- nehmens auch andere Gleichgesinnte mit an- derem beruflichem und sozialem Hintergrund kennen. Das ermöglicht Perspektivwechsel und lässt den einen oder anderen vielleicht noch offener über Probleme und Herausfor- derungen sprechen, die der Wunsch nach und die Realisierungshürden einer aktiven Vater- schaft mit sich bringen“, erläutert Fischer. „Ich habe dafür eine passgenaue browserbasierte Video-Plattform entwickelt und biete neben der technischen Lösung die flankierende pädagogische Begleitung mit väterlich-psy- chosozialer Perspektive. Denn die Heraus- forderung, die das Familienleben auf andere Weise als bei ihren weiblichen Counter-
parts für Väter mit sich bringt, braucht eine systemische Anleitung. In diese ‚future skills‘ zu investieren, bringt das entscheidende Für- sorge- und Wertschätzungsplus und steigert die Unternehmensattraktivität. Die Entschei- derinnen und Entscheider in den Betrieben müssen erkennen, dass ein Empowerment der Väter insbesondere im mittleren Manage- ment ein Pfund für Unternehmen darstellt.“
Personalverantwortliche oder Unternehme- rinnen und Unternehmer, die „ihren“ Vätern die Vorteile eines Vaternetzwerks ermög- lichen und sich so unternehmerisch fit für die Zukunft aufstellen wollen, können sich direkt an KREFELD BUSINESS wenden.
 „Aktive Vaterschaft bedeutet für mich, sichtbar, ansprechbar und präsent zu sein.“
Heiner Fischer
Gründer Vaterwelten
  Ansprechpartnerin:
Ricarda Stamms
International Desk Wirtschaft & Familie
Telefon: 02151 82074-17 ricarda.stamms@krefeld-business.de
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