Page 38 - InsiderKrefeld Ausgabe 03_03
P. 38

                 INTERNATIONAL DESK & MARKTZUGANG
Die ganze Welt
im Unternehmen
Bei einer Fahrt durch die Krefelder Gewerbegebiete findet Internationalität unübersehbar in den Schriftzügen bekann- ter Firmen wie Canon, Cargill, DSV oder Outukumpu ihren Ausdruck. Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter mit internationa- lem Background bereichern aber nicht nur dort den unternehmerischen Alltag.
Nordrhein-Westfalen erreicht mit einem Anteil von rund einem Viertel aller aus- ländischen Direktinvestitionen in Deutsch- land regelmäßig den höchsten Wert unter den deutschen Bundesländern und kann sich damit als Deutschlands Investitions- standort Nr. 1 positionieren. In der Region „Standort Niederrhein“ wirtschaften rund 120.000 Unternehmen, darunter zahlreiche Weltmarktführer und Hidden Champions. Die Exportquote der breit aufgestellten heimischen Wirtschaft liegt bei über 50 %. Internationales Geschäft ist am Niederrhein dabei nicht allein in heimischer Hand: Mehr als 11.000 Unternehmen haben ausländi- sche Eigentümer. Top-Herkunftsland sind die Niederlande, gefolgt von der Schweiz und den USA. Auf den weiteren Plätzen folgen Großbritannien, Belgien und Groß- China (inkl. Hongkong, Macau und Taiwan), Japan, Italien und Frankreich. Krefeld ist be- sonders international aufgestellt. Die Stadt mit leistungsstarker Industrie und eigenem Rheinhafen gehört zu den außenhandels- stärksten Teilregionen des IHK-Bezirks. Zahlreiche ausländische Firmen haben in den vergangenen Jahren die Stadt als Stand- ort ihrer Deutschland- oder Europazentrale ausgewählt.
Somit scheint klar zu sein, dass in solch internationaler Unternehmenskonstella- tion ein hoher Wertschöpfungsfaktor liegt. Dabei sind Auslandsmarkterfahrung und interkulturelle Kompetenz vonnöten, um bestehende Kooperationen in Schwung zu halten, neue Märkte anzugehen, Partner zu akquirieren und Synergien zu heben. Hinzu kommt: Vor dem Hintergrund des demo- grafischen Wandels gilt es für international agierende Unternehmen umso mehr, eine
vorausschauende Personalpolitik zu be- treiben. Fachkräfte aus dem Ausland können hier einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs leisten. Geschätzt wird ihr Fachwissen, aber auch ihre jeweili- gen Sprachkenntnisse, interkulturelle Kom- petenzen, ihre Offenheit, Lernbereitschaft und oftmals außerordentliche Motivation. Bisher rekrutieren allerdings nur wenige heimische KMU gezielt internationale Fach- kräfte, unter anderem, weil die gesetzlichen Rahmenbedingungen als noch nicht flexibel genug wahrgenommen werden.
Hier sollte das neue Fachkräfteeinwande- rungsgesetz (in Kraft getreten am 1. März 2020) Abhilfe schaffen und qualifizierten Fachkräften mit anerkanntem Hochschulab- schluss oder Berufsausbildung den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtern. Anders als bisher gilt es für alle Berufsgrup- pen und nicht nur für jene mit attestiertem Fachkräfteengpass. Für eine erfolgreiche Personalentwicklung unerlässlich ist dane-
ben eine gelebte Willkommenskultur – in- nerbetrieblich wie gesamtgesellschaftlich –, damit Unternehmen im globalen Wettbe- werb um Fachkräfte gut aufgestellt sind.
Einen Beitrag dazu leistet KREFELD BUSI- NESS: Über den International Desk bieten wir Unternehmen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner mit internationalem Fokus, informieren über Chancen und Her- ausforderungen beim Einstieg in ausgewähl- te Märkte und möchten anregen, Diversität und Internationalisierung auf der Personal- seite als Investitionen in die Zukunft des Unternehmens zu verstehen. Für einen umfassenden Arbeitgeberservice koope- rieren wir mit dem Fachbereich Migration und Integration und bieten regelmäßig eine gemeinsame „Internationale Sprechstunde“ an, um beispielsweise aufenthaltsrechtlichen Fragestellungen Raum zu geben.
Als Projektpartner der BARMER bauen wir zudem gemeinsam mit weiteren regionalen
 38
Glückliche Gesichter bei „Krefeld for Expats“: Netzwerken in internationalem Ambiente steht bei der zweimal jährlich an einem besonderen Ort in Krefeld stattfindenden Veranstaltung im Vordergrund. Was uns dabei antreibt? Internationale Fachkräfte wollen wir dabei unterstüt- zen, neue Kontakte zu knüpfen, die verschiedenen Ecken unserer Stadt kennenzulernen und sich in Krefeld im Idealfall zu Hause zu fühlen.






















































































   36   37   38   39   40